Alle Beiträge von Cathleen Schwarze

Was passiert innerhalb einer Coaching-Sitzung?

Termin und Ort wurden im Vorfeld zwischen Coach und Coachee vereinbart.

Der Coach sorgt für ein angenehmes und störungsfreies Umfeld. Nach der Begrüßung und etwas Smalltalk zum Ankommen wird der Coach die Coaching-Sitzung eröffnen. Er erklärt den Rahmen und das Vorgehen. Dann folgt die Zielklärung für den gesamten Coachingprozess oder für die heutige Sitzung, ggf. fragt er auch was sich seit der letzten Sitzung verändert hat.

In jedem Fall wird er viele Fragen stellen. Einige Fragen kann der Coachee schnell und einfach beantworten, bei anderen muss er nachdenken. Oft fällt dann der Ausspruch “Gute Frage”, das ist das Signal an den Coach, dass er auf der richtigen Fährte ist. Denn nur wenn der Coachee nachdenkt, kommt er zu neuen Erkenntnissen. Ein guter Coach lässt dem Coachee genug Zeit zum Nachdenken und hält auch mal ein längeres Schweigen aus.

Je nach gewähltem Vorgehen zielen die Fragen des Coaches auf den Problem- oder den Lösungsraum. Um mit einer Lösungsidee die Sitzung beschließen zu können, müssen zum Ende hin Fragen zum Lösungsraum dabei sein. Zum Schluss wird die Lösungsidee auf Praxistauglichkeit geprüft, auch dafür stehen dem Coach viele hilfreiche Fragen zur Verfügung.

Neben den Fragen hat der Coach einen reichlich gefüllten Methodenkoffer. Er kann zum Beispiel durch erlebnisorientierte Methoden, den Coachee mit Situationen in der Zukunft (oder auch Vergangenheit) assoziieren lassen. Für das Gehirn ist es kein Unterschied, ob es die Situation in echt erlebt oder es sich nur vorstellt. Zu den erlebnisorientierten Methoden gehört auch das pferdegestützte Coaching.
Eine weitere gern verwendete Methode sind die verschiedensten Arten von Aufstellungen. Dabei werden verschiedene Positionen im Raum mit einer Bedeutung aufgeladen und der Coachee stellt sich an die Punkte und assoziiert sich mit der dort referenzierten Situation. Das bringt oft überraschende Erkenntnisse.

Am Ende der Sitzung kann eine Vereinbarung getroffen werden, d.h. der Coachee bekommt eine Hausaufgabe, außerdem wird der nächste Termin vereinbart oder zumindest das weitere Vorgehen abgestimmt.

Disclaimer: Für die leichtere Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form verwendet. Es sind aber grundsätzlich alle Geschlechter angesprochen.

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Wo finden Coachings statt?

Coachings sollten in einem abgeschlossenen Raum stattfinden, so dass die Vertraulichkeit gegeben ist und Ungestörtheit gewährleistet werden kann. Außerdem ist ein angenehmes Ambiente hilfreich, damit sich der Coachee wohlfühlt und entspannen kann.

Coach und Coachee sitzen leicht schräg nebeneinander oder über Eck, so dass sie sich anschauen können, ohne sich konfrontativ gegenüber zu sitzen. Moderationskarten, Notizblock und Schreibzeug für eventuelle Visualisierungen liegen bereit. Auch ein Glas Wasser sollte zum Standard gehören.

Coach und Coachee treffen sich idealerweise an einem neutralen Ort, z.B. in den Räumen des Coaches.
Prinzipiell könnte der Coach auch zum Coachee, z.B. an dessen Arbeitsort, kommen, doch das hat einige Nachteile.

  • Möglicherweise kann die Störungsfreiheit nicht gewährleistet werden. Der Coachee wird abgelenkt und kann sich nicht voll auf sein Coaching konzentrieren.
  • Die Umgebung könnte beim Coachee negative Emotionen wecken bzw. wird der Coachee von der Umgebung negativ beeinflusst.
  • Die Gleichberechtigung / Augenhöhe von Coach und Coachee ist unter Umständen nicht gegeben, wenn z.B. der Coach von seinem Geschäftsführer-Coachee in dessen Büro empfangen wird.
  • Der Coachee geht nach dem Coaching nahtlos zur Tagesordnung über. Es bleibt ihm damit keine Zeit, die im Coaching gewonnenen Erkenntnisse zu verarbeiten.

Es gibt auch Varianten bei dem das Coaching nicht in einem Raum sondern draußen in der Natur stattfindet. Dazu zählt das pferdegestützte Coaching, was auf dem Pferdehof durchgeführt wird.

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Wie läuft ein Coaching-Prozess ab?

Ein Coaching besteht aus drei Phasen:

  1. Auftrags- bzw. Zielklärung
  2. Durchführung des Coachings
  3. Abschluss

Dieses Raster gilt für den gesamten Coaching-Prozess als auch für jede einzelne Coaching-Sitzung.

Ein Coaching-Prozess kann starten, sobald sich Coach und Coachee gefunden haben und die kaufmännischen Rahmenbedingungen geklärt wurden. Wird das Coaching über den Arbeitgeber organisiert, sind meist weitere Abteilungen, wie z.B. Personal oder Einkauf, eingebunden.

Der erste Schritt ist dann das Auftrags- und Zielklärungsgespräch. Der Coach erfragt das Anliegen des Coachee und hilft ihm dabei, sein Ziel für den Coaching-Prozess zu definieren. Ist das Coaching Teil einer Personalentwicklungsmaßnahme, kann auch die Führungskraft des Coachee oder die Personalabteilung des Unternehmens bei der Auftragsklärung involviert sein.
Das Ziel wird formuliert und idealerweise aufgeschrieben.

Das eigentliche Coaching findet dann in Coaching-Sitzungen statt.
Bei jedem Treffen wird ein Sitzungsziel vereinbart. Es wird angestrebt, dass der Coachee jeweils am Ende mindestens eine Handlungsoption mitnimmt, die er bis zum nächsten Mal verproben kann.
Zu Beginn jeder Folge-Sitzung wird typischerweise mit der Frage eingestiegen, was sich in der Zwischenzeit verändert hat bzw. was beobachtet wurde. Auf dieser Basis wird dann ein neues Sitzungsziel mit Blick auf das Gesamtziel vereinbart. Im Verlauf kann sich das Gesamtziel ändern, es wird dann entsprechend angepasst.

Die Anzahl der Sitzungen kann variieren. Manchmal reicht eine, oft braucht es mehrere. Die Beauftragung von 5 – 10 Terminen ist meist ein sinnvolles Kontingent. Prinzipiell entscheidet der Coachee, wann es genug ist.

Zum Abschluss findet ein Auswertungsgespräch statt. Im Unternehmenskontext können an diesem dann auch die Führungskraft und/oder ein Vertreter der Personalabteilung teilnehmen. Es geht darum, die Ergebnisse zu würdigen, den Prozess zu reflektieren und dem Ganzen ein bewusstes, wertschätzendes Ende zu geben.

Disclaimer: Für die leichtere Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form verwendet. Es sind aber grundsätzlich alle Geschlechter angesprochen.

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Einfach mal ausprobieren

Pferdegestütztes Coaching einfach mal ausprobieren? Genau dafür gibt es meinen Natural Leadership Schnupperkurs.
Auch Dorit und Susan wollten es wissen und hatten sich dazu angemeldet.

An einem eher kühlen Vormittag trafen wir uns auf dem Pferdehof. Doch bevor es zu den Pferden ging, trugen wir zusammen, was einen guten (An-) Führer (oder neu-deutsch: Leader) ausmacht und welche Kompetenzen er/sie braucht. Wir schauten uns auch an, welche Eigenschaften ein Pferd hat und warum es sich als Coaching-Partner so gut eignet. Danach wählten die Teilnehmerinnen ihr Übungsthema aus drei grundlegenden Führungskompetenzen aus: Zielorientierung/Überzeugungskraft, Empathie oder Achtsamkeit/Fokus. Beide entschieden sich für das dritte Thema. Daraus ergab sich die Aufgabe, die mit dem Pferd erfüllt werden sollte.

Nun gingen wir in den Stall die Pferde begrüßen. Nach kurzem Kennenlernen ging es auch schon los. Die Aufgabenstellung war im meditativen Schritt eines der Pferde so langsam zu führen, dass es gerade nicht stehen bleibt. Klingt einfach, war es aber nicht wirklich, wie die Teilnehmerinnen feststellten. Es brauchte volle Konzentration und Achtsamkeit, um selber langsam zu gehen, dabei auf das Pferd zu achten, diesem Tempo und Richtung vorzugeben, es aber auch in Ruhe zu lassen, wenn es richtig lief. Die Pferde zeigten Unkonzentriertheit des Menschen an, in dem sie selber unkonzentriert wurden und eigene Ideen einbrachten wie z.B. am Hallenboden rumzuschnüffeln.

Nach jedem Übungsdurchlauf tauschten wir uns aus und gaben Feedback. Was lief gut? Was hat irritiert? Welche Gefühle und Gedanken hatte der (Pferde-) Führer? Was spiegelte das Pferd? Was könnte man anders machen?

Dadurch kamen neue Ideen und Impulse, die beim folgenden Durchlauf ausprobiert werden konnten. Ist es möglich, noch langsamer zu gehen? Folgt das Pony auch am längeren Strick? Können wir flüssiger gehen ohne Stopps? usw.

Beide Teilnehmerinnen wählten (zunächst) das Pony für die Aufgabe. Somit waren Coaching-Partner und Übung gleich und es offenbarten sich unterschiedliche Führungsstile und Themen bei den Teilnehmerinnen. Das war für alle ziemlich spannend.

Zum Schluss werteten wir bei einer Tasse Tee den Kurs aus, um dann entspannt und mit neuen Erkenntnissen im Kopf nach Hause zu fahren.